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Der 99Fire-Films Award

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Dank der Freunde von iHeartBerlin hatte ich gestern die Möglichkeit mich auf den 99Fire-Film Awards im Admiralspalast im Rahmen der Berlinale aufzuhalten und in einem mehr oder weniger (dazu später mehr) feierlichen Rahmen allerhand Kurioses zu beobachten. Für mich versprach der Besuch ausserordentliche spannend zu werden, weil in den letzten Tagen Kontroversen über das Handling der Rechtevergabe an den Filmen der Nachwuchsregisseure in diversen Blogs diskutiert wurden.

 

Der Award war mir bisher nicht bekannt und ist, so kann ich im Nachhinein verraten, nichts was einem ein Begriff sein müsste. Der 99Fire-Films Award ist eine Werbeveranstaltung von einem bekannten Autohersteller und einem größeren Videoportal.

 

Wer sich für den Wettbewerb anmeldet, bekommt ein Thema verkündet und hat nach Bekanntgabe 4 Tage und 3 Stunden Zeit um einen Film zu drehen, der exakt 99 Sekunden lang sein muss. Klingt nach einem witzigen und vernünftigen Konzept, wäre da nicht in den letzten Tagen eine immer lauter werdende Kritik an den Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs  zu lesen gewesen. In diesem Jahr drehten Teilnehmer einen Kurzfilm, in dem sie sich über die Handhabung der Filmrechte echauffierten. Die Kritik beinhaltet, dass 99Fire Film Awards die Filmrechte an den eingesendeten Kurzfilmen der Jungregisseure an Dritte übertragen kann. Eingeschlossen ist eine kommerzielle Verwertung des Films durch Dritte. Der Filmemacher tritt laut Teilnahmebedingungen alle Rechte an der kommerziellen Nutzung seines eigenen Film vollständig ab und hat bei Zuwiderhandeln mit einer Vertragsstrafe zu rechnen. Die Kritik der Filmemacher lautet "Ihr fördert keine Kunst, ihr beutet sie aus!". Was das bedeutet, kann man in den AGB´s sehr gut nachvollziehen.

 

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Der rote Teppich. Wow, ich kannte keinen der bereits im Vorfeld seitens des Veranstalter aufgelisteten Promineten, die sich für den Award angemeldet hatten! Alle sahen irgendwie aus wie Marco Schreyl. Ein Mann mit einer lila Samtjacke schien eine Art Überprominenter zu sein und den roten Teppich gar nicht mehr verlassen zu wollen. Who? Sachdienliche Hinweise gerne in die Kommentare packen oder per Mail an mich senden!

 

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Wir harrten also im strömenden Regen unter einem Heizpilz aus bis uns Einlass gewährt wurde. Gegen das Catering ist nichts zu sagen. Exzellente Getränke, hochwertiger Suff und köstliche kleine Canapés aus rohem Fleisch und mit ziemlich fettiger Geilmayonnaise. In den Getränken schwammen Gurken und Erdbeeren. Man war wieder etwas versöhnt. Warum wurden eigentlich auf der Karte Getränke geschwärzt?

 

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Eröffnet wurde der Award mit einer "spacigen" Computerstimme, die einen Countdown ansagte. Es folgte James Bond Musik. Das Ganze wirkte ein bißchen wie eine Werberidee aus den frühen 90ern. 

 

Bis zum Buffet schafften wir es nicht mehr. 

 

Wolfgang Joop war auch da.

 

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Published 17 Feb 2012