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Batiken statt Club

Offensichtlich habe ich das ganzes Wochenende damit verbracht Billigtextilien zu batiken und schrill wie ein Hermaphrodit zu kreischen, wenn ich die Ergebnisse sah. Batiken ist meine Party und Harald Glööckler ist mein Villalobos.

 

Um es direkt zu sagen: Ich war im KiK und es tut mir leid. Es ging einfach nur darum einen möglichst großen Haufen weißer Baumwolle zu einem unverschämt günstigen Preis zu kaufen. Außerdem riecht es im KiK immer so gut.

Ich kaufte also 6 weiße Shirts, 2 weiße Hosen und 3 Paar Socken. Wenn es dort Unterwäsche aus Baumwolle gegeben hätte, ich schwöre bei den Händen thailändischer Kinderarbeiter, ich würde sie heute tragen.

 

 

Färbemittel. Färbemittel sind aggressiv. Ich wählte Echtfarben. Meine Hilfskraft, die ich exklusiv nur zu solchen Zwecken in meiner Wohnung gefangen halte, hatte die gute Idee mit Händen in die Wanne mit den Textilien und Echtfarben zu fassen. Ihr erkennt ihn die nächsten zwei Monate auf der Straße an seinen blauen Händen.

 

Ich habe den ganzen Textilmüll in eine schmutzige Plastikbütte geworfen, in der normal unser Pfandgut vor sich hin gärt. Dazu noch ein paar weiße Stoffschuhe, die zu sehr nach Golfplatz und "Hallo, ich bin der lockere Typ vom Gehirnchirurgen-Kongress" aussahen.

 

 

Der Scheiß liegt dann erstmal eine Stunde in der Siffbrühe rum, während man sich denkt, dass das alles sowieso nichts wird weil Batik cooler ist als man selbst.

Beim Aufknoten habe ich dann ein paar welpige Laute von mir gegeben und wie eine Robbe in die Hände geklatscht, ohne dass mir jemand Fisch zugeworfen hätte. Schön sind sie geworden. Wer Shirts haben will, schreibt mir eine Email. Kleidergröße und Eure Motivation ist mir scheißegal.

 

Published 6 Jun 2011